Eine sehr effektive Herangehensweise im Coaching ist die von mir sogenannte LOHA-Technik (der Begriff kommt eigentlich aus dem Marketing und beschreibt eine besondere Zielgruppe von Käufern, die bewusst nachhaltig und wertig leben – ich habe ihn hier für meine Zwecke adaptiert).
Mein LOHA steht für:
Lösungsorientiert
Offen
Hoffnungsvoll
Attraktiv
Was bedeutet das? Ganz einfach: das ist das Grund-Mindset für glückliche Menschen (Mindset bezeichnet die eigene Einstellung zu verschiedenen Bereichen im Leben). Und jeder Mensch hat es in der Hand, mit welchem Mindset er an Dinge herangeht. Manchmal bedarf es nur kleiner Änderungen, damit sich belastende Situationen auflösen. Manchmal braucht es aber auch einen längeren Prozess dafür. Doch am Ende steht jeweils eine große Belohnung: mehr Glück!
Meine Erfahrung durch inzwischen unzählige Gespräche mit Menschen, die ganz individuelle Herausforderungen haben/hatten: mit einem guten Mindset wird alles deutlich besser. Egal welches Problem man hat: wenn man die LOHA-Regel befolgt, wird man auf jeden Fall eine deutliche Verbesserung hinbekommen! Das Faszinierende hierbei ist: selbst wenn der äußere Umstand unverändert bestehen bleibt, kann schon die Änderung der persönlichen Einstellung zu diesem Umstand eine komplette Wandlung bewirken – und damit mehr Glück.
Beispiel: einer meiner Coachees, Mitte 40, mittleres Management in einem mittelgroßen Konzern, der in einer mittelgroßen Stadt angesiedelt ist – der wusste, dass er nur mittelmäßig verdiente für das was er tat. Er hatte Angebote von anderen Firmen, die ihm mind. 30% wenn nicht sogar 50% mehr zahlen wollten. Dazu hätte er aber mit seiner Familie in eine andere Stadt ziehen müssen (was diese nicht so richtig gut fand). Er haderte mehrere Jahre mit dieser Situation und hatte in dieser Zeit schon öfter innerlich gekündigt – ohne es jedoch tatsächlich zu tun. In dieser Zeit haben wir uns getroffen und die LOHA Übung gemacht. Ziel: eine Entscheidung zu treffen, ob er wirklich den Job kündigen sollte. Hier die Analyse:
Lösungsorientiert: Mein Coachee hat sehr schnell festgestellt, dass es keinen Sinn machte, in dem Problem zu verharren. Eine Lösung musste her. Es hatte verstanden, dass die Analyse der Umstände und das Hadern damit nichts brachte. Ein Arbeiten an einer Lösung jedoch sehr viel! Schluss mit den Gedanken an das momentane „warum“, hin zu dem „wie muss es sein?“. Daran wurde gearbeitet.
Offen: Er folgte meinem Vorschlag, einmal ganz offen und ohne Vorbehalte verschiedene Lösungsmöglichkeiten durchzuspielen. Die meisten Menschen sind Meister darin, Erklärungen zu finden, warum etwas nicht klappt. Damit versperrt man sich aber sehr viele Wege. Und oftmals liegt die Lösung außerhalb. Wir prüften, ob überhaupt sein Beruf der richtige war – was ein klares Ja ergab. Aber er war nicht glücklich mit seiner Tätigkeit im Unternehmen – also galt es, daran zu arbeiten
Hoffnungsvoll: Das ist ein sehr wichtiger Punkt! Denn ohne die Hoffnung auf einen Erfolg, eine Besserung kann keine Motivation, kein Antrieb entstehen. Hier war Mindset-Arbeit angesagt: der Mann entwickelte in kurzer Zeit die Hoffnung und das starke Urvertrauen, dass sich trotz verschiedener Widerstände alles für ihn zum Guten wenden würde. Ausgestattet mit dieser Motivation war er jetzt bereit, wichtige Änderungen für sein Glück anzugehen!
Attraktiv: Hier wurden gleich zwei Ebenen beleuchtet. Erstens: wie attraktiv ist das neu gesetzte Ziel wirklich? Oder macht man sich vielleicht doch was vor? Manchmal hören sich Ziele nur deshalb gut an, weil sie anderen gefallen. Für ein echtes Coaching-Ergebnis ist das aber nahezu nichts wert. Erst wenn das Ziel für einen selbst richtig attraktiv ist, dann kommt die entsprechende Motivation auf, dafür zu kämpfen. Zweitens: die eigene Attraktivität. Das kann ein schwieriges Kapitel werden. Denn: nur wer sich selbst gut findet, wird auch gut nach außen wirken. Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun! Vielmehr: auch zu Schwächen stehen und mit diesen leben, dafür die Stärken umso mehr schätzen! Mein Klient hatte den Eindruck, dass er bei der Geschäftsleitung etwas unter dem Radar war, da er sich gerne um Präsentationen drückte, wenn es irgend ging (er fand sich unelegant beim Präsentieren). Daran haben wir gearbeitet. Mit dem Ergebnis, dass die übernächste Präsentation ein voller Erfolg war! Das fand sogar der Klient und ging mit diesem guten Gefühl gewappnet in ein wichtiges Jahresgespräch mit seinen Vorgesetzten. Hätte er sich nicht deutlich attraktiver gefühlt (seine „Un-Eleganz“ war nämlich eigentlich ein ganz hervorragendes Stilmittel beim Präsentieren)
Ein Jahr später hatte er immer noch den gleichen Job. Aber: er war deutlich glücklicher. Man hatte eigens für ihn eine eigene Funktionsstelle eingerichtet und ein kleines Team für ein neues Projekt zur Verfügung gestellt. Es hatte zwar nur 8% Gehaltserhöhung gegeben aber dafür ein eigenes Büro. Und er genoss die vielen Vorzüge einer sehr nahen Arbeitsstätte mit einigermaßen festen Arbeitszeiten. Von Kündigung war keine Rede mehr. LOHA sei Dank.
Mit dieser Herangehensweise ist es möglich, jedwedes Problem systematisch zu behandeln. Viel Erfolg dabei!